Als ich 16 Jahre alt war, las ich den Schottland-Roman "Feuer und Stein" (der wohl den meisten eher durch die Serien-Verfilmung "Outlander" bekannt sein dürfte). Seitdem wuchs in mir der Wunsch, selbst einmal nach Schottland zu fahren. Menschenleere Landschaften, atemberaubende Aussichten, magische Momente - das war so ziemlich meine Vorstellung von Schottland. In den letzten Jahren begann ich mich dann mehr über das Land zu informieren und meldete mich auch in verschiedenen Facebook-Gruppen an, in denen ich immer sehnsüchtig die tollen Fotos betrachtete. Und dann beschloss die Cousine meines Mannes, ihren Master in Edinburgh zu machen - das war die Gelegenheit endlich einmal hinzufahren und unseren Aufenthalt mit einem Besuch bei ihr zu verbinden. So konnte ich es Jakob jedenfalls verkaufen 😆 Und so beschlossen wir, dass es im Sommer 2018 so weit sein sollte. Es war von Anfang an klar, dass die Hunde mit kommen sollten, schließlich wäre das ein Urlaub genau nach ihrem Geschmack. Viel draußen, viel Wandern, viel Wasser 🙂
Mein ursprünglicher Plan, eine Rundreise zu machen, um möglichst viel zu sehen, stellte sich schnell als utopisch heraus, da man mit 3 Hunden nicht die allergrößte Auswahl an Hotels bzw. B&Bs hat. So kam schließlich nur ein Cottage in Frage und die haben eine mindest Miet-Dauer von einer Woche. Nun mussten wir uns also entscheiden, wo es hingeht. Klar war, es geht in die Highlands/Midlands, Richtung Inverness, aber ich war auch absolut fasziniert von den Bildern der Isle of Skye. Allerdings schreckten mich die Berichte über den zunehmenden Massentourismus sehr ab. Durch meinen Beruf sind wir nun leider an die Ferienzeiten gebunden und im Juli/August ist dort Hochsaison. Trotzdem - nach langem Hin und Her setzte sich die Isle of Skye durch. Das war einfach das Schottland, das ich sehen wollte.
Wir planten unsere Tour über Belgien, Frankreich, dann die Fähre von Dunkerque nach Dover und einmal komplett durch England bis hoch nach Edinburgh. Das war für uns mit den Hunden die sinnvollste und günstigste Lösung, aber es war auch sehr anstrengend. Morgens um 2 ging der Wecker, abends um viertel vor 9 kamen wir in Edinburgh an. Die Hunde haben die lange Fahrt mit den paar Pausen großartig gemeistert. Sogar Quinn hat sich nicht beschwert. In Edinburgh trafen wir dann die Cousine meines Mannes und ihren Freund, fielen aber recht schnell tot ins Hotelbett.
Am nächsten Tag hatten wir dann unsere ganz persönlichen Tourguides durch Edinburgh. Und sogar ich als absoluter Anti-Stadt-Mensch muss zugeben, dass diese Stadt wunderschön ist. Die Gebäude, das Gefühl, die Menschen. Alle waren sehr freundlich. Allerdings begann schon da eine Odyssee mit den Hunden... Man hatte den Eindruck, in Schottland habe noch nie jemand einen Hund gesehen, jedenfalls noch keinen Australian Shepherd. Aber wir haben ja seit dem auch einen Berner Sennenhund, einen Border Collie und einen "Oh, what breed ist this?" 😆 Ich weiß nicht wie viele zig Male wir angesprochen wurden, die Hunde fotografiert wurden und wir gefragt wurden, ob man die Hunde streicheln dürfe - wenn denn gefragt wurde. 🙄 Viele haben auch einfach ungefragt an den Hunden rumgetatscht. Wenn das einmal passiert, mag das ja noch nicht schlimm sein, aber wenn es dutzende Male passiert, man kaum einen Schritt gehen kann und jeder sein Bedürfniss nach Fellkontakt befriedigen muss, wird es echt anstrengend. Zum Glück haben es die Hunde entspannter genommen als ich...
Wir erkundeten die Stadt, erklommen den Arthur's Seat um einen Blick auf die ganze Stadt zu erhaschen, besuchten den Greyfriar Friedhof, auf dem J. K. Rowling einige Namen für ihre Harry Potter Bücher stibitzte (so haben wir auch den Grabstein von Tom Riddle entdeckt) und gingen abends noch gemeinsam essen.
Edinburgh war schön, aber für mich als Land-Mensch mit dem Bedürfnis nach absoluter Einsamkeit nicht das Richtige. Und so war ich froh, als es am nächsten Tag weiter ging über das Glen Coe (oder auch "Tal der Tränen" - für die, die es interessiert, empfehle ich den Google-Suchbegriff "Glen Coe Massaker") auf die Isle of Skye. Dort verbrachten wir unseren 1. Hochzeitstag bei absolutem Mistwetter vorm Kamin. Im Juli 🙄 😆 Der Tag Erholung tat aber nach der anstrengenden Fahrt und den 22 km zu Fuß durch Edinburgh uns und den Hunden ganz gut.
Am nächsten Tag sollten wir dann erleben, was Tourismus auf der Isle of Skye bedeutet. Wir wollten zu den Fairy Pools, vielen kleinen Wasserfällen und natürlichen "Pools". Schon Kilometer bevor wir dort ankamen, waren die Straßen zugeparkt, der Berg voller Menschen. Da hatten wir keine Lust drauf. Und so fuhren wir ein Stück weiter und hatten die andere Seite des Berges fast für uns. Wir liefen einen schönen Küstenpfad entlang und trafen auch auf ganz viele Wasserfälle, an denen ich Langzeitbelichtungen üben konnte.
Wie man sieht ist das schottische Wetter sehr launisch und wir hatten von Nebel und Regen bis Sonne und blauen Himmel alles dabei. "Da hinten klart es auf" wurde der Spruch des Urlaubs 😉 Auch den Selbstauslöser über die Verbindung der Kamera zum Handy konnten wir mal ausprobieren:
Da wir nun schon mal auf der Westseite der Insel waren, fuhren wir nach einem wirklich guten Essen in einem Pub in Carbost noch in die Talisker Bay. Auch dort waren wir bis auf eine Frau und einige hundert Schafe, die ebenso wie die Rinder in Schottland einfach frei durch die Gegend laufen, ganz alleine. Die Talisker Bay war traumhaft schön. Auf den Fotos kommt es nicht so gut zur Geltung, aber der Sand dort ist pechschwarz. Durch vereinzelte weiße Sand-Körner glänzt er silbern wie Quecksilber. Sooo schön!
Durch unser Erlebnis bei den Fairy Pools haben wir natürlich gelernt. Am nächsten Tag wolten wir zum Old Man of Storr, einer riesigen Felsnadel, für die Skye bekannt ist und die außer uns natürlich jede Menge weitere Touris anzieht. Und so machten wir uns bereits um 7.30 Uhr morgens mit nur wenigen anderen Menschen an den Aufstieg. An dieser Stelle möchte ich erwähnen, dass ich bergauf hasse. Ich komme aus so ziemlich dam flachsten Teil Deutschlands. Ich kann stundenlang laufen, wenn es eben ist, aber jag mich den kleinsten Hügel rauf und ich bin platt 🙄 Die Hunde dagegen hatten gar keine Probleme mit den Bergen. Im Gegenteil, die fanden das richtg klasse und waren so flink, dass ich mir um sie keine Sorgen machen musste. Jakob vertraute ihnen da weniger und stand immer kurz vorm Herzinfarkt 😆 Jedenfalls haben die 3 gut Muckis im Hintern bekommen.
Als wir uns um halb 10 an den Abstieg machten, kamen uns Menschenmassen entgegen, das war nicht mehr schön. Und auch da wurden die Hunde wieder fotografiert ohne Ende...
Mittags fuhren wir nach Portree, der "Hauptstadt" von Skye, nicht viel mehr als einem kleinen Fischerdorf, und aßen dort Fish & Chips 🙂 Vorher machten wir allerdings noch einen Abstecher zum Tierarzt, da Ty sich ein paar Tage zuvor einen Schnitt in der Pfote zugezogen hatte und ich mir (auch wenn er nicht humpelte und auch kaum dran ging) mittlerweile doch Sorgen machte. So lernten wir einen ganz tollen, MEGA netten schottischen Tierarzt kennen, der sich Ty in seiner Mittagspause ansah, uns versicherte, so lange Ty sich nicht darum sorge, bräuchten wir das auch nicht, und uns nichts dafür berechnete.
Am Abend stand dann etwas auf dem Programm, worauf ich mich mit am meisten gefreut habe. Das Fairy Glen, das Tal der Feen Ich wollte gerne zum Sonnenuntergang da sein und so machten wir uns spät auf den Weg, so dass wieder nicht allzu viele Leute unterwegs waren. Allerdings regnete es und der Himmel war total düster. Ich war wirklich traurig, da ich mich so darauf gefreut hatte. Doch kurz bevor wir unser Ziel erreichten brach der Himmel auf und schenkte uns einen wunderschönen Anblick:
Es war eine wirklich tolle Stimmung. Und dann verzogen sich die Wolken noch mehr und ich konnte mein Traumfoto vom Sonnenuntergang schießen:
Ein weiteres Highlight auf Skye war sicherlich, wie wir den Quiraing bezwungen haben... Eigentlich stand die Tour schon für unseren Hochzeitstag auf dem Plan, da der Quiraing direkt hinter unserem Cottage lag. Diese Tour war jedoch im wahrsten Sinne des Wortes ins Wasser gefallen und wir waren hinterher SO froh, dass wir sie nicht trotz Unwetter durchgezogen haben. Denn sie war für uns Flachlandtouristen mit drei Hunden auch bei schönem Wetter alles andere als einfach. Da ging es auf schmalen Wegen direkt am Abgrund entlang (dass sogar ich lieber angeleint habe), wir mussten über eine Felsspalte, in der Wasser floss, klettern, es ging Ewigkeiten bergauf und dann hatten wir Wind ohne Ende. Es ist nicht übertrieben, wenn ich sage, dass wir danach nicht nur körperlich völlig fertig waren 🙄 Trotzdem war es schön und wir genossen bei einem einsamen Picknick weit oben eine der atemberaubendsten Aussichten des ganzen Urlaubs.
Obwohl wir total fertig waren machten wir abends noch einen Tripp zum Dunvegan Castle (dem Sitz der MacLeods auf Skye), was wir uns aber nur von außen ansahen, und dem Neist Point Lighthouse, was ich persönlich für völlig überbewertet halte. Außerdem war es TOTAL überlaufen, was man auf dem Bild allerdings nicht sieht, da die wenigsten Leute wirklich runter bis zum Leuchtturm gelaufen sind...
An unserem letzten Tag auf Skye wollten wir uns in Staffin, wo auch unser Cottage lag, am Strand versteinerte Dino-Fußabdrücke ansehen. Wir haben sie allerdings trotz Wegbeschreibung leider nicht gefunden 😆 Aber so hatten wenigstens die Hunde was davon, die ordentlich am Strand rumtoben konnten. Ty und Quinn hatten vorher schließlich noch nie das Meer gesehen
Und damit ging unsere Woche auf Skye auch schon zu Ende. Ich nutzte den letzten Abend allerdings noch in unserem süßen kleinen Garten für ein paar Portraits der Hunde:
Es war wunderschön auf Skye und ich hoffe sehr, dass ich noch mal wiederkomme. Allerdings muss ich auch ganz klar sagen, dass ich es mir so voll nicht hätte vorstellen können. Die Fotos von Schottland (auch meine, das ist mir bewusst) versprechen etwas anderes. Man muss wirklich früh oder spät irgendwo hinkommen, wenn man einen Ort mal ein paar Minuten für sich haben möchte. Oder eben die Hotspots meiden. Klar ist man als Tourist selbst Teil des Problems. Aber ich hatte es mir einfach anders vorgestellt...
Aber damit ging unser Urlaub ja noch nicht zu Ende. Wir machten uns auf den Weg nach Dalwhinnie, wo unser Cottage für die zweite Woche auf uns wartete. Unterwegs machten wir jedoch noch einen Stopp bei der meistfotografiertesten Burg Schottlands: Eilean Donan Castle. Und ich verstehe, warum. Ist es nicht wirklich schön?
Unser Cottage war traumhaft gelegen. Hinter einem verschlossenen Tor führte ein Schotterweg bestimmt 200 m nur zu unserem Häuschen. SO stellte ich mir Schottland vor. Dalwhinnie stellte sich aber während unseres Aufenthalts als verregnetster Ort Schottlands heraus. Egal, wie das Wetter gemeldet war, es hat einfach jeden Morgen geregnet. Gut, dass wir nicht vorhatten, die ganze Zeit im oder am Cottage zu verbringen. Wir machten jeden Tag unsere Ausflüge und wie schlecht das Wetter in Dalwhinnie auch war, dort wo wir hinfuhren hatten wir meist Glück. Oder zumindest wechselte das Wetter schnell. Wie heißt das schottische Sprichwort, was ich gelernt habe: "Gefällt dir das Wetter nicht? Dann warte einen Moment!" Und das trifft es ziemlich gut.
Wir unternahmen in dieser Woche ein paar Wanderungen, unter anderem im Glen Affric, dem angeblich schönesten Tal Schottlands, was ich aber nicht bestätigen kann. Vielleicht lag es aber auch daran, dass dieser Tag recht verregnet war und wir von einer Midget-Plage (das sind ganz kleine fiese Mücken) heimgesucht wurden. Immerhin entstanden dort auf einer Brücke über den "Dog Falls" ein paar schöne Bilder unserer "Doggies".
Dann machten wir noch einen kleinen Abstecher zu den Plodda Falls, die beeindruckend hoch waren 😯
Zurück fuhren wir über Drumnadrochit, um einen enttäuschenden Blick auf den Loch Ness und Urquhart Castle zu erhaschen. Ebenfalls Regen und Nebel verhangen... Das war nicht so unser Tag. Zurück fuhren wir jedoch über Kingussie, wo wir uns bei Dunkelheit die Ruthven Barracks ansahen, was wiederum sehr schön war. Wir waren dort gegen 22.30 Uhr ganz alleine und haben sogar einen Geist gesehen!
Schottland ist natürlich nicht nur für seine großartige Landschaft, sondern auch für seine Tierwelt bekannt. Unter anderem seine Meerestiere. Und so machten wir uns am nächsten Morgen auf den Weg zum Chanonry Point in der Muray Firth, einer Bucht in der die größte Delfin Population Europas lebt. Wenn man ganz viel Glück hat, kann man sogar Wale und Haie sehen. So viel Glück hatten wir nicht, aber Delfine waren reichlich da Und da ich diese riesigen Meeressäuger noch nie in freier Natur gesehen habe, war es einfach nur großartig. Hier war es leider wieder ziemlich überfüllt und ich war sehr damit beschäftigt, die Hunde vor allzu vielen Patsche-Händen zu schützen, aber wir konnten das Schauspiel der großen Tümmler trotzdem genießen und sogar ein paar Fotos machen, wenn es auch fotografisch gesehen keine Meisterleistung ist 😉
Anschließend fuhren wir weiter nach Culloden Moor. Wenn man sich nur ein bisschen mit schottischer Geschichte beschäftigt (oder auch nur Outlander gesehen hat), kommt man um diesen Namen nicht herum, war es doch der Ort, an dem die Schotten ein für alle mal von den Engländer geschlagen wurden und die schottische Kultur, so wie sie einmal war, zwar kein gänzliches Ende fand, aber viel von ihrer Eigentümlichkeit verlor... Ich war ein wenig überrascht, dass die Hunde nicht nur mit in die Gedenkstätte, sondern dort sogar frei herum laufen durften. Die Schotten sind zum überwiegenden Teil eben sehr hundefreundlich. Da relativ viel los war, haben wir davon aber nur wenig Gebrauch gemacht. Die Stimmung dort war eigenartig. Obwohl es recht voll war, verlief es sich auf dem großen Feld einigermaßen. Man spürte etwas an diesem Ort. Es war nicht wirlich bedrückend, aber beeindruckend...
Fahnen markieren die Kampflinien der Schotten und der Engländer und viele Gedenksteine erinnern an die Männer der verschiedenen Clans, die dort ihr Leben ließen. Natürlich kam auch ich nicht umhin, den Fraser-Stein zu besuchen....
Ist man in Culloden Moor, ist es noch ein Katzensprung nach Inverness, wo wir zu Mittag aßen und am Ufer des River Ness entlang spazieren gingen, der vom Loch Ness aus durch Inverness bis ins Meer fließt. Es ist seltsam, mitten in der Stadt am Fluss Angler zu sehen sowie Kinder und Hunde, die im Wasser herum toben. Am River Ness vergisst man, dass man in der größten Stadt der Highlands ist. Auch diese Stadt hat definitiv ihren Charme.
Den nächsten Tag ließen wir ruhiger angehen und machten einen schönen Spaziergang mit den Hunden in Carrbridge. An diesem Ort steht die Old Packhorse Bridge, die älteste Stein-Brücke Schottlands. Und das sieht man ihr auch an, obwohl sie wohl noch begehbar ist. Wir haben es lieber nicht ausprobiert 😆
Ein Friedhof lag ebenfalls an unserem Spazierweg und ich kam nicht umhin, ein Foto zu machen. Schottische Friedhöfe haben irgendetwas an sich...
Am nächsten Tag stand eine etwas weitere Tour an. Es ging vorbei an Fort William nach Glennfinnan auf den Spuren von Harry Potter 🙂 Wir hatten Glück und kamen genau vor den Busladungen von Touristen an. So konnten wir einen wunderbaren Blick auf Loch Shiel (auch bekannt als Schwarzer See von Hogwarts) und das Glenfinnan Monument erhaschen. Leider konnten wir Hogwarts nicht sehen. Ob es daran liegt, dass wir Muggel sind?! 😎
Nachdem wir diese Bilder geschossen hatten, kamen die Busse, so das wir ganz schnell weiter liefen zum Glenfinnan Viaduct, einer Eisenbahn-Brücke, über die zwei Mal täglich der Jacobite Steam Train, besser bekannt als Hogwarts Express, fährt 🙂 Dort standen wir dann eine Stunde mit den Hunden und gefühlt 200 Leuten im Matsch und warteten auf den Zug 😆 Aber das Glücksgefühl, als er endlich vorbei fuhr, hat uns entschädigt 🙂
Auf dem Weg nach Fort William, was deutlich kleiner war, als ich erwartet hatte, liefen wir noch an einem Strand entlang um dieses tolle Schiffswrack zu fotografieren. Wir waren ganz alleine und der Himmel zeigte mal wieder ein dramatisches Schauspiel. Was für eine tolle Stimmung, oder?
Auf dem Weg zu unserem Cottage hielten wir dann auch noch kurz an der Destillerie, deren Rückseite wir vom Cottage aus sehen konnten und kauften eine Mini-Flasche Whisky (richtig gelesen, schottischen Whisky schreibt man nur mit "y" am Ende). Da wir uns schon nicht getraut haben, Haggis zu probieren, musste wenigstens der Whisky her. War aber leider so gar nicht mein Ding 😆
Am letzten Tag fuhren wir dann noch einmal in die andere Richtung, ins Blair Atholl. Unser Ziel war Blair Castle und die Atholl Highlanders, die einzig legale Privatarmee Europas die dem Duke of Atholl untersteht. (Keine Sorge, gekämpft haben die 120 Highlander noch nie! Sie haben nur zeremonielle Aufgaben.) Mit den Hunden wollten wir uns die Burgen eigentlich immer nur von außen ansehen, da wir sie nicht im Auto lassen wollten. Aber leider war uns bei Blair Castle nicht mal das vergönnt, da die Preise allein fürs Parken unverschämt teuer waren. So machten wir stattdessen die kleine Wanderung, die wir uns zuvor herausgesucht hatten und siehe da: Vom Aussichtspunkt aus konnten wir Blair Castle doch noch erkennen. Dem Teleobjektiv sei Dank 😆 Außerdem schauten wir uns die Ruinen der St. Bride's Kirk an, unter der Bonnie Dundee begraben liegt. Wie man sieht hatten wir an dem Tag wunderschönes Wetter, Sonne und 26 °C, was wiederum nicht so richtig zur Stimmung an den alten Ruinen passen wollte... Aber man sollte sich über Sonne in Schottland wohl eher nicht beschweren 😆
Und damit waren die zweieinhalb Wochen auch schon rum und wir traten die lange Heimreise an. Dabei machten wir noch einen Abstecher nach Falkirk zu den Kelpies. Das sind riesige Pferdeskulpturen aus Aluminium, die den Kelpies, schottischen Wassergeistern nachempfunden sind. Sehr beeindruckend!
Schottland ist ein Land, was definitiv eine Reise wert ist. Bestimmt irgendwann auch noch mal eine weitere. Die Zeit reichte nämlich nicht ansatzweise aus, um alles zu sehen, was es dort zu entdecken gibt. Und doch denke ich, dass wir gut rumgekommen sind. 5000 km in zweieinhalb Wochen sind immerhin ne Hausnummer 🙄
Meine Erwartungen an die Landschaft und an die Schotten wurden definitiv erfüllt. Ich habe Aussichten gesehen, die einfach atemberaubend schön waren. Wobei mein Highlight definitiv die Isle of Skye bleibt. Und damit kommen wir aber auch zur Kehrseite. Menschenleere Landschaften, kilometerlang wandern, ohne jemanden zu treffen, das mag früher mal so in Schottland gewesen sein. Vielleicht ist es das zur richtigen Jahreszeit auch jetzt noch. Wir haben es leider anders erlebt. Busse voller Touristen, Wohnmobile und Wohnwagen soweit das Auge reichte. Wir haben das Beste daraus gemacht und es hat uns trotzdem sehr gefallen, aber diese Erwartung wurde schlichtweg ganz eindeutig nicht erfüllt. Dennoch, für uns und auch die Hunde war es ein ereignisreicher, anstrengender, aber super schöner Urlaub. Und magische Momente gab es einige 🙂
Ich hoffe, die fotografische Tour durch Schottland hat euch gefallen. Ihr könnt mir gerne einen Kommentar da lassen. Wenn ihr die Bilder anklickt, steht unten drunter immer auch eine kurze Bildbeschreibung. Wundert euch nicht, dass wir selbst kaum auf den Fotos zu sehen sind. Die gibt es durchaus auch, sind dann aber doch privat 😉
Super Bericht, liebe Carina!
Danke schön, liebe Birgit 🙂 Freut mich sehr, dass er gefällt!
Hallöchen Carina,
ein toller Reisebericht. man könnte sofort dort hinfahren
Ja, Schottland ist einfach wunderbar. Wir waren vor drei Jahren dort und das Herz geht einem auf, bei dieser tollen Landschaft (man weiß teilweise gar nicht, wo man zu erst hinschauen soll).
Solltest du mal ausserhalb der Saison fahren können, mache das. Wir waren Mitte Oktober in Schottland. Es waren wenige Touristen unterwegs, wir hatten fast alles für uns und das Wetter war ein Traum. Sonne pur mit morgentlichem Nebel. Ein Traum….
Auch für uns war es bestimmt nicht das letzte Mal. Gruß Patrizia
Ja Oktober würde mich auch noch mal reizen, da soll man ja mit etwas Glück sogar Nordlichter sehen können!