Nach unserem schönen Start in Essen habe ich mich dazu "überreden" lassen, Drover und mich zur Verbandsmeisterschaft des DSV anzumelden. Ich war erst etwas zögerlich, da ich der Meinung bin, wenn man schon an einer Meisterschaft teilnimmt, möchte man auch gewinnen. Natürlich ist es kein Weltuntergang, wenn es dann nicht klappt, aber ich persönlich würde nicht an den Start gehen, wenn ich von vornherein wüsste, dass wir keine Chance haben. Genauso, wie ich auch nicht eine Prüfung melden würde, wenn ich vorher schon weiß, dass mein Hund eine oder gar mehrere Übungen selbst im Training noch nicht richtig beherrscht. Mir wurde dann von vielen Seiten versichert, dass Drover und ich ein so schönes Bild abgeben und sich sowieso erst so wenige Läufer qualifiziert haben, dass wir es doch einfach versuchen sollten! Und so machten wir uns dann auch am letzten Sonntag bei mehr als bescheidenen Wetterverhältnissen und bis zum Hals im Referendariats-Stress auf den Weg nach Mönchengladbach-Rheydt, um als eines von 14 Teams insgesamt unser Glück zu versuchen. Zu Beginn des Turniers wurde entschieden, die Bewertung der Fußarbeit zu verschweigen, damit es bis zum Schluss spannend bleibt, wer denn nun den Titel "Verbandsmeister" tragen darf.
Wir waren zu viert in der Klasse 1 und da es bei der Meisterschaft keine Beginner gab, durften wir den Anfang machen. Es ging gut los mit den Gruppenübungen. Drover hat ZUM GLÜCK kein Problem, wenn ich mich entferne und selbst wenn ich außer Sicht gehe. Er quietscht nicht, robbt nicht und ist so tief entspannt, dass er leider zu bequemeren Liegepositionen neigt und den schweren Popo immer umkippen lässt. Na ja, alles besser, als das, was ich mit Indi hinter mir habe.
Dann hieß es zunächst mal Warten, bis wir als zweites Team an den Start gehen durften. Und es fing schrecklich an. Drover war total unaufmerksam und lieferte seine schlechteste Fußarbeit ever. Der Richterin und auch den Zuschauern gefiel es trotzdem und natürlich war es nicht total mies, aber wenn man Drover nur einmal im Training beobachtet hat, weiß man, dass er da quasi eine Totalverweigerung ablegte. Er schnüffelte, passte nicht richtig auf, sodass ich ihn einmal umrannte, und die Rückwärtsschritte verpennte er dann total -.- Zugegeben sieht es auf dem Video nicht sooooo schrecklich aus und es gab immerhin noch gnädige 8 Punkte, aber es fühlte sich im Lauf einfach ganz schrecklich an. Das hatte auch zur Folge, dass mir meine sonstige Freude und Entspannung bei den Läufen mit Drover "leicht" abhanden kam.
Das Steh aus der Bewegung war dann sehr schön, da zog uns die Richterin aber einen ganzen Punkt, weil ich (angeblich) eine Körperhilfe mit dem Kopf gegeben habe, die ich auf dem Video aber auch nach mehrmaligem Anschauen nicht finden kann. Nun gut, da hat sie den Punkt zuviel bei der Fußarbeit wieder ausgeglichen 😉 Sitz aus der Bewegung klappte leider nicht, Drover blieb stehen, so dass wir die erste 0 einkassierten. Ärgerlich, aber sowas kann schnell passieren.
Beim Abrufen und Apportieren verweigerte Drover lustigerweise wieder komplett den Vorsitz und nahm direkt die Grundstellung ein, als ob das immer schon so sein musste. Beim Apport nahm er zusätzlich das Holz sehhhhhhr zögerlich auf. Iiihhh, hatte wohl vorher ein anderer im Mund Oo
Sprung über die Hürde war dann komischerweise doch wieder mit Vorsitz, der aber einen winzigen Tick schief ausfiel und (wir sind halt auf einer Verbandsmeisterschaft) einen ganzen Punkt kostete. Die Box hat Drover richtig toll gemacht, super Speed und Kommandos gut angenommen. Ja, er hatte so seine Momente 😉
Vorbei war die Konzentration dann aber leider komplett bei der Ditanzkontrolle. Da braucht Drover selbst im Training im Moment mal öfter ein Doppelkommando (argh) und da er auf dem Turnier dann mal völlig abgelenkt war und dann auch noch so ein netter Hund irgendwo quietschte, konnte ich seine Aufmerksamkeit gar nicht mehr ergattern und er nullte die zweite Übung -.-
Aber ich bin hier sooo überkritisch mit uns, schaut euch den Lauf doch am besten selbst an:
Insgesamt war der Lauf "in Ordnung". Das mit dem Sitz kann passieren, dafür hatte er andere schöne Übungen. Worüber ich mich nur tierisch geärgert habe, war Drovers mangelnde Konzentration. Ich habe es nur schwer und teils gar nicht (siehe Distanz und Fußarbeit) geschafft, seine Aufmerksamkeit auf mich zu lenken, wodurch dann dumme Fehler passierten. Aber nun gut, er ist ein junger Hund, der im Moment auch in einem Alter ist, wo er sich doch stark für seine Umwelt interessiert. Und wahrscheinlich war Frauchen auch irgendwie anders, auf so einer Meisterschaft 😉
2 Min. liegen außer Sicht | Freifolge | Steh aus der Bewegung | Abrufen | Sitz aus der Bewegung | In ein Quadrat schicken | Apportieren | Distanz- kontrolle |
Sprung über Hürde | Gesamt- eindruck |
9,5 | 8 | 9 | 9 | 0 | 9,5 | 8 | 0 | 9 | 9,5 |
x3 | x3 | x2 | x3 | x2 | x4 | x3 | x3 | x3 | x2 |
28,5 | 24 | 18 | 27 | 0 | 38 | 24 | 0 | 27 | 19 |
Gesamt: 205,5/280 (SG - 1. Platz von 4 Startern)
Trotzdem war es ein schöner Tag, was vor allem an den anderen netten Startern und Zuschauern lag, aber auch an der gelungenen Organisation des HSV Rheydt.